Hajime – Kampfbeginn

Auf einen erfolgreichen Abschluss des Sportkurses Judo können 23 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 zurückblicken. In einer halbjährigen Einheit von theoretischer Unterweisung und praktischer Ausbildung in Fallschule, Bodenkampftechniken (Festhalten, Armhebel, Würgen), Standkampftechniken (Würfe) und Randori (freies Kämpfen im Stand und am Boden) profilierten sich am Ende alle zum sog. Judoka, wie der Judokämpfer in seinem Judogi (Judoanzug) genannt wird. Judo ist eine japanische Kampfsportart und bedeutet „Sanfter Weg“.

Foto privat

R. Johs

Wehrpflicht? Hybride Bedrohung?

Die Geschichts-Leistungskurse 13 unserer Schule folgten am 03.12. einer Einladung des Verbandes der Reservisten der deutschen Bundeswehr nach Berlin in die dortige Landesvertretung Baden-Württembergs.

In einer sog. Keynote referierte der Bundesminister für Verteidigung, Boris Pistorius, den aktuellen Stand zum Thema Wiedereinführung der Wehrpflicht und stellte sich danach ca. 1 Stunde den durchaus auch kritischen Fragen von Schülern aus Berlin und dem Land Brandenburg.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion zu diesem Thema diskutierten namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Militär und beantworteten ebenfalls Fragen des Auditoriums.

Der aktuelle Stand ist das verpflichtende Ausfüllen eines Fragebogens zur Erfassung der Wehrbereitschaft in der Bevölkerung. Es gibt auch Überlegungen, die Wehrpflicht durch eine allgemeine Dienstpflicht zu ersetzen, die nicht nur den Militärdienst umfasst, sondern auch Tätigkeiten im zivilen Bereich, wie z.B. im Katastrophenschutz, der Pflege oder in anderen gesellschaftlich relevanten Sektoren.

Die Geschichts-Leistungskurse 12 dagegen besuchten am 05.12. traditionell das Kommunikations- und Informationszentrum der Bundeswehr in Strausberg.

In einem Workshop mit kommunikativem Training und Diskussion wurden angehende Jugendoffiziere zum Thema „Hybride Bedrohung“ auf Herz und Nieren geprüft.

Eine hybride Bedrohung bezeichnet eine Bedrohung, die verschiedene Mittel und Taktiken kombiniert, um ein Ziel zu erreichen. Diese Bedrohung kann sowohl militärische als auch nicht-militärische Maßnahmen umfassen und zielt darauf ab, die Schwächen eines Landes, einer Organisation oder einer Gesellschaft auszunutzen.

Jugendoffiziere der deutschen Bundeswehr haben die Aufgabe, jungen Menschen in Schulen und Bildungseinrichtungen das Thema Sicherheitspolitik näherzubringen und ein besseres Verständnis für die Rolle der Bundeswehr und der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik zu fördern.

Sie führen Vorträge, Diskussionen und Workshops durch, um die Schüler über die Aufgaben der Bundeswehr, ihre Strukturen und die Bedeutung der Landesverteidigung aufzuklären. Dabei sollen sie das Bewusstsein für Demokratie, Frieden und internationale Zusammenarbeit stärken.

Jugendoffiziere wirken auch als Ansprechpartner für Fragen zur Bundeswehr und zum Dienst in den Streitkräften, um jungen Menschen eine informierte Entscheidung über mögliche militärische Karrieren zu ermöglichen.

Fotos: privat und mit Genehmigung

R. Johs

Gegen das Vergessen

Traditionell besuchte die Jahrgangsstufe 10 unserer Schule, diesmal mit 164 Schülern, die nationale Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen bei Oranienburg. An drei Tagen erinnerten und gedachten je zwei Klassen den Opfern der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft.

Schülerexkursionen zu Mahn- und Gedenkstätten spielen eine entscheidende Rolle in der historischen Bildung und der Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins. Diese Exkursionen ermöglichen es den Schülern, sich direkt mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Auswirkungen von Krieg, Verfolgung und Unrecht hautnah zu erleben. Der Besuch solcher Stätten fördert nicht nur das Verständnis für die Vergangenheit, sondern regt auch zur Reflexion über die Werte von Toleranz, Respekt und Menschenrechten an.

Das Konzentrationslager Sachsenhausen wurde 1936 von den Nationalsozialisten in der Nähe von Oranienburg errichtet und diente zunächst als Modelllager, nach dem alle Konzentrationslager auf deutschem Boden ausgerichtet werden sollten. Im Laufe der Jahre wurden dort zehntausende Menschen aus verschiedenen politischen, ethnischen und sozialen Gruppen inhaftiert, darunter Juden, Kommunisten, Sozialdemokraten, Zeugen Jehovas, Sinti und Roma, Homosexuelle, sog. Asoziale und andere Verfolgte. Die Häftlinge litten unter unmenschlichen Bedingungen, Zwangsarbeit und systematischer Gewalt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm die sowjetische Besatzungsmacht das Lager und richtete dort das Speziallager Nr. 7 ein. Dieses Lager diente der Inhaftierung von ehemaligen Nationalsozialisten, politischen Gegnern und Personen, die als Bedrohung für die sowjetische Herrschaft angesehen wurden. Die Bedingungen im Speziallager waren ebenfalls menschenunwürdig, und viele Häftlinge starben aufgrund von Unterernährung, Krankheiten oder Misshandlungen.

Heute ist die Gedenkstätte Sachsenhausen ein Ort des Erinnerns und der Aufarbeitung der Verbrechen, die sowohl im nationalsozialistischen Konzentrationslager als auch im sowjetischen Speziallager begangen wurden. Sie dient der Aufklärung über die Geschichte und der Mahnung, damit sich solche Gräueltaten nicht wiederholen.

Durch die persönliche Auseinandersetzung mit den Geschichten und Schicksalen der Menschen, die an diesen Orten litten, entwickeln die Schüler Empathie und ein tieferes Bewusstsein für die Verantwortung, die sie in der heutigen Gesellschaft tragen. Zudem bieten diese Exkursionen eine wertvolle Gelegenheit, den Dialog über aktuelle gesellschaftliche Themen zu fördern und das Bewusstsein für die Gefahren von Extremismus und Intoleranz zu schärfen. Insgesamt tragen Schülerexkursionen zu Mahn- und Gedenkstätten wesentlich zur Bildung einer informierten und verantwortungsbewussten Generation bei.

Das Verlesen von Zeitzeugenberichten und Gedenkworten übernahmen Meike Kirscht, Niklas Schmock, Danny Müller, Lara-Sophie Burmeister, Ella-Marie Pötzsch und Damien Werlich, denen dafür ein besonderer Dank gebührt.

Die jeweils mehrstündigen Führungen standen unter der sachkundigen Leitung von Frau A. Melchert und Herrn R. Johs.

Fotos: privat

R. Johs

Treffen mit der Geschichte

Schüler unserer Schule nahmen in Stettin an einem Projekt unter dem Titel „Treffen mit der Geschichte 2024“ teil. Sie verbrachten 4 anregungsreiche Tage mit gleichaltrigen Schülern aus dem Lyzeum Nr. 9 in Szczecin. Im Rahmen des Projektes wurde ein kulturelles und touristisches Angebot durch Erstellung eines Feldspielszenarios mit einer Karte entwickelt.

Katarzyna Kubacha

Tourismus als Form der Aktivität

Vom 10. bis 13. September hatten wir, Schüler der Gesamtschule Talsand und Schüler aus Greifenhagen, die Gelegenheit, im Rahmen des Projektes: „Tourismus als Form der Aktivität“ nach Schreiberhau in Niederschlesien zu fahren. Schon während der Busfahrt wurden erste Kontakte zwischen den Jugendlichen geknüpft.

Nach der Ankunft am Projektort und Bezug der Zimmer stärkten sich alle beim Mittagessen, und danach hieß es, neugierig die Gegend zu erforschen.

Die Tage danach vergingen wie im Fluge, beim Wandern, Besichtigen des Wasserfalls, einer Bootsfahrt und einem Ausflug in die Adersbacher Felsenstadt in der Tschechischen Republik.

Da das Wetter uns einen Strich durch unsere Planung gemacht hatte, wurde spontan ein Ausflug zur Glashütte organisiert. Dort konnten die Teilnehmer nicht nur schauen, wie Glaskunstwerke entstehen, sondern bildeten sich bei einem Workshop weiter und fertigten dann noch Beutel an, wo die Kreativität keine Grenzen kannte. Unsere Projekttage wurden durch Integrationsspiele und Grillen abgerundet.

Beide Schulen haben durch dieses Projekt die deutsch-polnischen Zusammenarbeit weiter ausgebaut.

Jack Grahl

Kulinarisches Erbe in Geschmack und Duft verborgen (Teil II)

Schüler der Gesamtschule Talsand hatten die Möglichkeit mit der Stiftung „Gemeinsam für die Entwicklung im ländlichen Raum“, an einem Projekt im September 2024 in Labes im Herrenhaus Tradition im Birnenland teilzunehmen. Fünf Tage unter dem Motto: „Kulinarisches Erbe in Geschmack und Duft verborgen“ wurden für die Schüler und die begleitenden Lehrer zu einem tollen Erlebnis.

Nach einer fröhlichen Busfahrt, wo die polnischen Teilnehmer unterwegs zugestiegen waren, wurden wir alle am Ziel herzlich empfangen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und Mittag gegessen hatten, ging es gestärkt zum ersten Workshop. Die fünf Projekttage sind wie im Fluge vergangen. Es waren viele neue Erfahrungen für alle ob beim Angeln, Kräuter sammeln, Kochen oder auch Wäschewaschen auf alte Art und Weise. Hier wurde sogar die Seife aus Kastanien selbst hergestellt.

Die Workshops waren so unterschiedlich ausgerichtet, dass für jeden Geschmack etwas dabei gewesen ist. Der eine hatte mehr Freude am Blumen basteln oder Lebkuchen backen und der andere beim Zirkusworkshop oder den sportlichen Freizeitaktivitäten. Wichtig war es, hier als Gruppe zusammenzuhalten und auch Kompromisse, wie im täglichen Leben, einzugehen. Dies gehört eben zur Integration dazu.

Die Projektteilnehmer haben in der kurzen Zeit viel gelernt, einen Einblick in die polnische Kultur erhalten und neue Geschmacksrichtungen aus der Küche des Partnerlands kennengelernt. Die Verbindung von alt und neu war wie ein roter Faden bei allen Aktivitäten. Und es sind engere Kontakte zu den polnischen Teilnehmern entstanden.

Wir danken dem polnischen Projektpartner für die Gastfreundschaft und die neuen Erfahrungen, die wir sammeln konnten.

Jack Grahl

Erfolgreicher Abschluss der Übungsleiterausbildung in Lindow

Die abgebildeten Jugendlichen haben nach 120 Stunden fleißiger Arbeit eine Lizenz als Übungsleiter erhalten. Höhepunkt war ein Aufenthalt in der Sportschule Lindow. Dort konnten wir unter idealen Bedingungen in Theorie und Praxis arbeiten und uns nebenbei richtig wohl fühlen. Wir werden dieses coole Projekt hoffentlich noch viele Jahre weiterführen können und freuen uns schon auf das nächste Jahr.

Unser Dank gilt der Stiftung SPI, der Agentur für Arbeit, dem europäischen Sozialfonds, dem Landessportbund, allen beteiligten Vereinen und der Regionalstelle des DRK.

Wir wünschen allen gute Erholung in den Ferien und alles Gute.

Katja Ebing und Ralf Lesener

Schnuppertage in Betrieben für Jahrgang 9

Der Jahrgang 9 nutzte die letzten Unterrichtstage, um Berufsinformationsveranstaltungen durchzuführen. Dazu konnten wir viele unterschiedliche Betriebe und Institutionen gewinnen, wie die Berufsfeuerwehr Schwedt, die Stadtverwaltung Schwedt, die PCK Raffinerie GmbH, den Papierhersteller LEIPA Georg Leinfelder GmbH (Werk Schwedt), die Wohnbauten, die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH, die AWO Schwedt, die P&R Gerätetechnik, das Wasserversorgungsunternehmen ZOWA, den Fensteranbieter Hilzinger GmbH in Angermünde, den Bio-Landwirtschaftsbetrieb Gut Kerkow, das Hotel Weiß und das Hotel BrauWerk.

Die Schüler/innen hatten an zwei Tagen die Gelegenheit, in die verschiedenen Betriebsstrukturen hineinzuschnuppern, sich über Ausbildungsmöglichkeiten zu erkundigen und sich mit den unterschiedlichen Arbeitsabläufen vertraut zu machen. Dabei konnten sie auch ihre praktischen Fähigkeiten testen und hinter die Kulissen in den einzelnen Betrieben schauen.

Wir danken allen Betrieben und Institutionen für ihre mühevolle Vorbereitung, die interessanten Vorträge, die verschiedenen Werksführungen und die praktischen Hinweise in Bezug auf den kommenden Berufsalltag.

A. Lesener

Baseballschlägerjahre in Schwedt

„Die Stadt gehört uns. In Schwedt gibt es für uns nichts mehr zu tun“, spricht ein Neonazi mit Bomberjacke und Glatze selbstbewusst in die Kamera der Dokumentation von 1994. Die Aufnahme, welche die Welle rechtsextremer Gewalt in der Oderstadt beleuchtet, stand am Anfang der Auseinandersetzung des Geschichts-Seminarkurses Klasse 12. Mit ihr eröffnete sich ein Blick auf eine eher unbekannte Zeit und viele Fragen, die an die eigenen Familien und Zeitzeugen gerichtet wurden.

An ihrem bisherigen Ende steht die gutbesuchte Eröffnung der Ausstellung „Baseballschlägerjahre in Schwedt“ am 03.07.2024 im Foyer des Rathauses, die noch bis zum 17.08.2024 dort zu sehen ist. In ihr sind recherchierte Informationen und spannenden Antworten, die der Kurs aufgespürt hat, zusammengetragen und unter Mithilfe des Stadtmuseums Schwedt verständlich verpackt. Hier werden die Situation nach der Wende, Auslöser rechtsradikaler Gewalt, Feindbilder der Neonazis, aber auch konkrete Gewalttaten genauer beleuchtet.

Begleitend zur Ausstellung ist mit der Unterstützung von Stefan Tenner ein Podcast entstanden, in dem vor allem die Zeitzeugen zu Wort kommen und interessante Ausschnitte der Interviews nachgehört werden können. Der Podcast ist über QR-Codes direkt in der Ausstellung oder https://www.youtube.com/@stadtmuseumschwedt abrufbar.

Doch ist dies leider kein „abgeschlossenes Kapitel unserer Geschichte“, wie einige Schülerinnen des Seminarkurses treffend in ihrer Rede zur Eröffnung darlegten: „Auch heute sind wir mit rechtsextremen Tendenzen konfrontiert, und es ist unsere Verantwortung, dagegen anzugehen. Indem wir mehr über die Ereignisse und Mechanismen der Vergangenheit erfahren, hoffen wir, Lehren zu ziehen, die uns helfen, in der Gegenwart und Zukunft eine offene, tolerante und gerechte Gesellschaft zu fördern.“

Annegret Melchert

„Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie immer wieder zu erleben.“ George de Santayana

„Wir wurden bald auf Lastwagen geladen und abtransportiert. Niemand wusste, wohin. Nach langer Fahrt über die nördlichen Vororte Berlins landeten wir im Konzentrationslager Sachsenhausen. Als wir in der Dunkelheit vom Wagen springen mussten, wurden wir von SS-Leuten mit Ohrfeigen, Fußtritten und Kolbenstößen empfangen.

Der Lagerkommandant sagte ungefähr folgendes: „Ihr seid hier als Sühne für die feige Mordtat eures polnischen Rassegenossen Grünspan. Ihr müsst als Geiseln hierbleiben, damit das Welt-Judentum nicht weitere Morde unternimmt. Ihr seid hier nicht in einem Sanatorium, sondern in einem Krematorium. Jedem Befehl der SS ist Folge zu leisten.

Die SS hat das Recht, auf euch zu schießen, wann sie will. Unsere Jungs treffen verdammt gut. Weglaufen hat also keinen Zweck. Der Stacheldraht um das Lager ist mit Starkstrom geladen. Wer ihn berührt, ist sofort tot. Bei jedem Fluchtversuch wird geschossen. Eure Verpflegung müsst ihr abarbeiten. Wir werden dafür sorgen, dass eure dicken Bäuche verschwinden.“ (Augenzeugenbericht aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen)

Im Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Konzentrationslagers (1936-45) und späteren sowjetischen Speziallagers Nr. 7 (1945-50) besuchten die Klassen 10.4 und 10.7 unserer Schule die nationale Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen bei Oranienburg.

Frau A. Melchert, Lehrerin für Deutsch und Geschichte an unserer Schule, gestaltete äußerst sachkundig, informativ und emotional eine Führung zur Geschichte des Lagers und zum Häftlingsalltag, der aus täglichem Leiden und Sterben der Insassen bestand. Vielen Dank dafür!

Milayn Betzel und Elias Lüdtke verlasen Zeitzeugenberichte von Häftlingen jener Zeit und übernahmen die Gedenkworte, wofür ihnen ein besonderer Dank gebührt. Nach einer anschließenden Schweigeminute gedachten die Schüler symbolisch mit einer Kranzniederlegung den Opfern von Diktatur und Tyrannei.

R. Johs

Fotos: privat

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