Vom 10. bis 13. September hatten wir, Schüler der Gesamtschule Talsand und Schüler aus Greifenhagen, die Gelegenheit, im Rahmen des Projektes: „Tourismus als Form der Aktivität“ nach Schreiberhau in Niederschlesien zu fahren. Schon während der Busfahrt wurden erste Kontakte zwischen den Jugendlichen geknüpft.
Nach der Ankunft am Projektort und Bezug der Zimmer stärkten sich alle beim Mittagessen, und danach hieß es, neugierig die Gegend zu erforschen.
Die Tage danach vergingen wie im Fluge, beim Wandern, Besichtigen des Wasserfalls, einer Bootsfahrt und einem Ausflug in die Adersbacher Felsenstadt in der Tschechischen Republik.
Da das Wetter uns einen Strich durch unsere Planung gemacht hatte, wurde spontan ein Ausflug zur Glashütte organisiert. Dort konnten die Teilnehmer nicht nur schauen, wie Glaskunstwerke entstehen, sondern bildeten sich bei einem Workshop weiter und fertigten dann noch Beutel an, wo die Kreativität keine Grenzen kannte. Unsere Projekttage wurden durch Integrationsspiele und Grillen abgerundet.
Beide Schulen haben durch dieses Projekt die deutsch-polnischen Zusammenarbeit weiter ausgebaut.
Im Rahmen eines Projektes des Französisch-, LER-Unterrichts und der AG Schule mit Courage besuchten am 19.09.2024 Schüler und Schülerinnen des Jahrgänge 11 und 12 eine Ausstellung und einen Vortrag im Institut Français in Berlin. Die französische Fotografin und Autorin Karine Sicard Bouvatier hat ein dreijähriges Projekt über die Weitergabe der Erinnerung zwischen den letzten Überlebenden der Todeslager und der heutigen Jugend durchgeführt. Ihr wurde bei den Begegnungen mit Überlebenden aus den Vernichtungslagern bewußt, dass die heutige Jugend wohl die letzte Generation ist, die noch mit den Überlebenden in direkten Austausch treten kann: Die Idee war geboren, die Überlebenden mit Jugendlichen zusammenzubringen, die in dem Alter sind, in dem sie damals selbst deportiert worden sind. 25 solcher Menschenpaare hat sie zusammengebracht, die sich über diese Zeit austauschten. Sie schrieb dazu Texte und erstellte jeweils ein gemeinsames Foto. Jedes Schicksal war für sich ergreifend. Die Ausstellung zu ihrem Buch: „Déportés, leur ultime transmission“ wird im Institut Français in Berlin gezeigt. Wir hatten die Gelegenheit die Ausstellung im Beisein von Karine Sicard Bouvatier und Léon Placek, einem jetzt 91 Jährigen, der mit 10 Jahren ins Vernichtungslager Bergen-Belsen gekommen war, zu betrachten. Anschließend hielt Léon Placek im Institut Français einen bewegenden Vortrag über seine Geschichte in Bergen-Belsen. Einem Kind von 10 Jahren, dass mit seinem 8-jährigen Bruder und seiner Mutter nach Bergen-Belsen deportiert wurde und dort Dinge erlebte, die man niemandem wünscht und die man sich so auch nicht vorstellen würde. Man versuchte jeden Tag zu überleben, hatte keine Zukunft und keine Freunde – nur Hunger und das ständig. Herr Placek hat extra für diesen Vortrag und die Ausstellung Berlin erstmals seit 50 Jahren wieder besucht. Wir danken ihm sehr für diese Möglichkeit, ihn gehört haben zu dürfen. Die Schüler lauschten seinen Ausführungen gebannt und hatten anschließend die Möglichkeit, ihm Fragen zu stellen. Nach dem Vortrag blieben wir noch im Institut Français zusammen, um gemeinsam über das Gehörte zu reden.
Die Ausstellung betrachteten wir im Beisein der Autorin und Fotografin Karine Sicard Bouvatier und dem Zeitzeugen Léon Placek.Léon Placek und Karine Sicard BouvatierDie Arolsen Archives unterstützten die Ausstellung.Noch immer gibt es viele Dokumente, die erschlossen werden müssen.
Im Nachgang bedankte sich auch das Institut Français für unsere Teilnahme: „Ich möchte mich nochmals im Namen des Institut Français und der Botschaft herzlich bedanken. Herzlichen Glückwunsch an ihre Schüler, die in ihren Beiträgen viel Relevanz und ein erfreuliches Interesse gezeigt haben. Herr Placek hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass dieser Besuch ein Highlight seiner Reise nach Berlin war und ihn sehr bewegt hat.“
Auf dem Rückweg legten wir einen Halt in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein, einem eindringlichen Mahnmal des Zweiten Weltkriegs.
Innenraum der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Erbaut von Egon Eiermann.
Auch das Mahnmal am Breitscheidplatz zum Attentat vom 19.12.2016 ließ uns nicht unberührt.
Voller intensiver Eindrücke fuhren wir wieder nach Schwedt/Oder zurück. Die Schüler und Schülerinnen waren sich einig, dass sie an diesem Tag eine Menge gelernt hatten und dieses Erlebnis nicht so schnell vergessen werden.
Wir bedanken uns ausdrücklich für die freundliche Aufnahme im Institut Français und die Einladung zu dieser Veranstaltung.
„Halte die Augen offen. Sei in der Lage, nein zu sagen zur Menschenverachtung, und ja zu Würde und Respekt.“ Marie-José Chombart de Lauwe, Überlebende des Holocaust, die ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wurde.
Schüler der Gesamtschule Talsand hatten die Möglichkeit mit der Stiftung „Gemeinsam für die Entwicklung im ländlichen Raum“, an einem Projekt im September 2024 in Labes im Herrenhaus Tradition im Birnenland teilzunehmen. Fünf Tage unter dem Motto: „Kulinarisches Erbe in Geschmack und Duft verborgen“ wurden für die Schüler und die begleitenden Lehrer zu einem tollen Erlebnis.
Nach einer fröhlichen Busfahrt, wo die polnischen Teilnehmer unterwegs zugestiegen waren, wurden wir alle am Ziel herzlich empfangen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und Mittag gegessen hatten, ging es gestärkt zum ersten Workshop. Die fünf Projekttage sind wie im Fluge vergangen. Es waren viele neue Erfahrungen für alle ob beim Angeln, Kräuter sammeln, Kochen oder auch Wäschewaschen auf alte Art und Weise. Hier wurde sogar die Seife aus Kastanien selbst hergestellt.
Die Workshops waren so unterschiedlich ausgerichtet, dass für jeden Geschmack etwas dabei gewesen ist. Der eine hatte mehr Freude am Blumen basteln oder Lebkuchen backen und der andere beim Zirkusworkshop oder den sportlichen Freizeitaktivitäten. Wichtig war es, hier als Gruppe zusammenzuhalten und auch Kompromisse, wie im täglichen Leben, einzugehen. Dies gehört eben zur Integration dazu.
Die Projektteilnehmer haben in der kurzen Zeit viel gelernt, einen Einblick in die polnische Kultur erhalten und neue Geschmacksrichtungen aus der Küche des Partnerlands kennengelernt. Die Verbindung von alt und neu war wie ein roter Faden bei allen Aktivitäten. Und es sind engere Kontakte zu den polnischen Teilnehmern entstanden.
Wir danken dem polnischen Projektpartner für die Gastfreundschaft und die neuen Erfahrungen, die wir sammeln konnten.
Das Sekretariat und die Schule sind wegen technischer Umbaumaßnahmen bis zum 29. August 2024 telefonisch und per Mail nur sehr eingeschränkt erreichbar.
Vom 7.-12. Juli hieß es für einige Schülerinnen und Schüler unserer Schule „Leinen los und Segel setzen.“ Zusammen mit zwei Schülern, einer Schülerin und der Sozialarbeiterin des Gaußgymnasiums bildeten wir die Crew der „Greif von Ueckermünde“, welche für eine knappe Woche unser Zuhause sein sollte.
So richtig wusste vor der Fahrt wohl niemand, worauf wir uns da wirklich eingelassen hatten. Die Vorstellung einer mehr oder weniger coolen Segeltour überwog wohl bei den meisten. Dass es viel mehr als das wurde, ist eigentlich klar, zumindest im Rückblick.
Aber beginnen wir mal ganz von vorn: Die Geschichte hinter der Segeltour ist schon fast eine eigene Story. Aus der Idee, einfach mal mit einigen Schülern ein paar Tage zelten zu fahren und vor den Ferien eine entspannte Zeit zu verbringen, wurde letztlich der verrückt klingende Plan, mit einem Segelschiff auf der Ostsee herum zu schippern. Dieser Plan brauchte dann auch fast zwei Jahre, bis er tatsächlich umgesetzt werden konnte. Und da die Idee in den Köpfen der Schulsozialarbeiter aus dem Gaußgymnasium und der Talsandschule keimte, war auch klar, dass die Crew in beiden Schulen angeheuert wird.
Eine Besonderheit unserer Fahrt bestand darin, dass die Stammbesatzung des Schiffs aus zwei erfahrenen Seeleuten besteht und wir praktisch den Rest der Mannschaft darstellten. Wir mussten also nicht nur die komplette Versorgung organisieren, sondern auch das Schiff steuern, Segel setzen, An- und Ablegemanöver fahren, das ganze Programm eben. Und da wir fast alle klassische Landratten, ohne jede Segelerfahrung, waren, hieß es zunächst einmal ganz viel zu lernen, zuzuhören, mitzudenken, dabei zu sein. Das war nicht immer einfach, denn die vielen Begriffe überforderten uns auch schon mal. Aber die beiden Skipper waren echt gut und schafften es, aus einem wilden Haufen eine Mannschaft zu machen. Okay, sie halfen uns dabei, gemacht haben wir es letztlich selbst.
Und das sei als ein Ergebnis schon mal verraten: Es war schlicht irre, mit welch steiler Lernkurve sich alle Beteiligten ins Zeug legten und wie groß der Teamgeist war, obwohl ein super bunter Haufen Leute auf engstem Raum zusammenkam, welcher sich vorher nur zum Teil oder gar nicht kannte.
Wir legten am Montag, den 8. Juli in Ueckermünde ab und wollten nach der Passage von Swinemünde in Richtung Rügen abbiegen. Da sich das Wetter, besonders der Wind, nicht an die Vorhersagen hielt, waren wir gezwungen, nach Osten abzudrehen und in den kleinen polnischen Hafen von Dziwnow einzulaufen. Dieser war sehr schön aber der Plan war anders.
So ging es am folgenden Tag gleich weiter, wo wir eigentlich die kleine Insel Greifswalder Oie besuchen wollten. Diese ist Naturschutzgebiet und man darf hier eigentlich nicht anlegen. Aber mit Anmeldung bei der dort stationierten Seenotrettungsstation wäre es möglich gewesen. Leider mussten die Leute zum Einsatz und wir bekamen keinen Kontakt. So hieß es wieder umplanen und nach Thiessow auf Rügen fahren. Hier liefen wir nach verlust- und entbehrungsreicher Fahrt (Seekrankheit…!) ein und waren sehr froh, wieder festen Boden zu spüren. Aber es war klar, dass wir nur bedingt Herr über unseren Fahrplan waren und Spontanität definitiv elementarer Bestandteil einer Segelreise ist.
Der größte Teil der Besatzung erkundete den örtlichen Strand und traf sich abends zum Halbfinalspiel der Fußball EM an der Hafenbar.
Mit deutlich weniger Wind steuerten wir das Schiff am nächsten Tag nach Wieck bei Greifswald. Ein schöner Fleck Erde mit einer wirklich sehenswerten uralten Klappbrücke, welche von zwei Männern per Hand stündlich geöffnet wird, um den Booten die Ein- und Ausfahrt aus dem Hafen zu ermöglichen.
In den Häfen wurden wir übrigens immer wieder von Menschen angesprochen, welche wissen wollten, was das für ein schönes Segelschiff ist, woher wir kommen, wohin wir reisen… So entstanden tolle Gespräche und wir waren für Andere immer wieder eine Attraktion. Das war ebenfalls nicht geplant aber durchaus angenehm.
Die Zeit vergeht bei solchen Erlebnissen immer wie im Flug. Auch die Fahrt von Wieck nach Peenemünde, unserem nächsten Zwischenziel, glich einem Flug. Von einer kräftigen Gewitterzelle angetrieben, kam die alte Lady unter Segel richtig ins Laufen und wir machten mit deutlich über 10 Knoten erstaunlich viel Fahrt. Dabei schüttete es aber auch wie verrückt und bis auf die beiden Skipper waren alle unter Deck. Im Zielhafen schien aber schon wieder die Sonne und wir hatten Zeit, Geschichtsunterricht mal anders zu erleben. Wir guckten uns das Technikmuseum an, welches sich mit der Historie der deutschen Raketentechnik im 2. Weltkrieg beschäftigt. Das war übrigens auch nicht geplant. Aber die Öffnungszeiten der Klappbrücke in Wolgast eröffneten uns ein Zeitfenster, welches wir gut nutzen konnten. Am Abend ankerten wir dann im Peenestrom, was echt ein Erlebnis war. Hier waren dann Baden, Schwimmen und Paddeln die wesentlichen Beschäftigungsformen für den Rest des Tages. Und da das Wetter super schön war, gestaltete sich das Bordleben äußerst entspannt. Eine sehr schöne Form, Teile des Lebens zu verbringen…
Unser letzter Tag an Bord wurde durch zwei wesentliche Dinge geprägt, nämlich die Rückreise nach Ueckermünde und vor allem dem Klarschiffmachen. Es war nicht die aufregendste Sache unserer Reise aber abgemachter Bestandteil. Wir räumten auf, putzten, packten unsere Sachen, füllten Wasser und Diesel auf, entsorgten unsere Abwässer und verabschiedeten uns dann natürlich von den beiden Skippern.
Ueckermünde hat eine tolle Besonderheit: Der Bahnhof ist direkt am Stadthafen. Und da wir mit dem Zug angereist waren, wurden wir nicht nur mit dem Segelschiff vom Zug abgeholt. Unsere Skipper brachten uns auch wieder dorthin zurück. Ein echt cooler Service, den man nun wirklich nicht so oft bekommt.
Als wir in den Zug stiegen, waren wir alle vollgepackt mit Erlebnissen, Eindrücken und Erfahrungen, mit neuem Wissen, neuen Bekanntschaften, einer erweiterten inneren Landkarte, der Erkenntnis, wie cool und erfolgreich echte Teamwork sein kann, wie schnell wir lernen, wie schön und bunt aber auch herausfordernd das Leben sein kann. Und das gilt für die Schülerrinnen und Schüler genauso, wie für uns als Begleitpersonen. Es ist in so einem kleinen Reisebericht nicht zu beschreiben, was in den 6 Tagen alles mit uns passiert ist und wie sich für jeden von uns die Welt mehr oder weniger verändert hat. Dafür können wir natürlich uns selbst danken, denn wir alle haben auf dem Schiff dazu beigetragen, uns eingelassen und mitgemacht.
Aber natürlich möchten wir nicht vergessen, dass die Finanzierung der Reise durch mehrere Partner ermöglicht wurde. Ein nicht unerheblicher Betrag wurde durch die Volksbank Uckermark gefördert. Aber auch die Stadt Schwedt und der Landkreis Uckermark beteiligten sich unbürokratisch an der Finanzierung. Danke dafür. Denn das ermöglichte uns, die Teilnahme an der Reise nicht von den finanziellen Ressourcen der Familien abhängig zu machen.
Wird es eine Wiederholung des Projekts geben? Wünschenswert ist es in jedem Falle. Aber nun sind erst einmal Sommerferien. Und dann gucken wir mal…
Die abgebildeten Jugendlichen haben nach 120 Stunden fleißiger Arbeit eine Lizenz als Übungsleiter erhalten. Höhepunkt war ein Aufenthalt in der Sportschule Lindow. Dort konnten wir unter idealen Bedingungen in Theorie und Praxis arbeiten und uns nebenbei richtig wohl fühlen. Wir werden dieses coole Projekt hoffentlich noch viele Jahre weiterführen können und freuen uns schon auf das nächste Jahr.
Unser Dank gilt der Stiftung SPI, der Agentur für Arbeit, dem europäischen Sozialfonds, dem Landessportbund, allen beteiligten Vereinen und der Regionalstelle des DRK.
Wir wünschen allen gute Erholung in den Ferien und alles Gute.
Der Jahrgang 9 nutzte die letzten Unterrichtstage, um Berufsinformationsveranstaltungen durchzuführen. Dazu konnten wir viele unterschiedliche Betriebe und Institutionen gewinnen, wie die Berufsfeuerwehr Schwedt, die Stadtverwaltung Schwedt, die PCK Raffinerie GmbH, den Papierhersteller LEIPA Georg Leinfelder GmbH (Werk Schwedt), die Wohnbauten, die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH, die AWO Schwedt, die P&R Gerätetechnik, das Wasserversorgungsunternehmen ZOWA, den Fensteranbieter Hilzinger GmbH in Angermünde, den Bio-Landwirtschaftsbetrieb Gut Kerkow, das Hotel Weiß und das Hotel BrauWerk.
Die Schüler/innen hatten an zwei Tagen die Gelegenheit, in die verschiedenen Betriebsstrukturen hineinzuschnuppern, sich über Ausbildungsmöglichkeiten zu erkundigen und sich mit den unterschiedlichen Arbeitsabläufen vertraut zu machen. Dabei konnten sie auch ihre praktischen Fähigkeiten testen und hinter die Kulissen in den einzelnen Betrieben schauen.
Wir danken allen Betrieben und Institutionen für ihre mühevolle Vorbereitung, die interessanten Vorträge, die verschiedenen Werksführungen und die praktischen Hinweise in Bezug auf den kommenden Berufsalltag.
Man kann über den diesjährigen Jahrgang 13 bestimmt viel erzählen – fleißig oder auch nicht, engagiert oder auch nicht, …… Vieles stimmt und manches erscheint aus der Erinnerung jetzt schon verklärt.
Aber dass Schüler, die nach dem Abiball schon gar keine mehr sind, sich in ihrer ehemaligen Schule freiwillig treffen, um ein Stück zu proben, dieses Stück aus verschiedenen Gründen neu- bzw. umzubesetzen, um es anschließend bei den diesjährigen Schultheatertagen an den ubs aufzuführen, das passiert tatsächlich mehr als selten.
Der ehemalige DS Kurs 13 hat aber genau dieses getan. Geprobt, neubesetzt, umbesetzt, neue Requisiten besorgt, Transportmöglichkeiten für eben diese geschaffen und, und, und.
Am 10.07.24 trat der Kurs mit teilweise neuer Rollen – und Technikbesetzung mit dem Theaterstück „Ein Sommernachtstraum“ vor ca. 400 Zuschauern im kleinen Saal der ubs auf. Die ehemaligen Schüler schafften es tatsächlich, die große Bühne zu bespielen, die Zuschauer mit ihrem Spiel und ihren Stimmen zu erreichen und für eine kurzweilige, aber rasante Unterhaltung zu sorgen. Das Spiel, das Bühnenbild, der Licht- und Toneinsatz – nichts verriet, dass nur wenige Proben im Vorfeld stattfanden oder man als Spieler nur am Aufführungstag dabei war. Die Lacher aus dem Zuschauerraum an den „richtigen“ Stellen, der große Applaus am Ende des Stückes, das Lob am Kri-Tisch waren der Lohn dafür, dass drei Jahre DS keine verschwendete Zeit waren und Engagement in der Freizeit sich mehr als lohnen kann.
Zudem nahmen viele der ehemaligen Schüler fast alles mit, was die Theatertage an Programm zu bieten hatten – den Besuch anderer Vorstellungen, die Teilnahme am Volleyballturnier, die Teilnahme an workshops, sie präsentierten musikalische Soloauftritte oder auch das Treffen bei Chillen & Grillen / Suppe. Gefühlt war immer irgendwer, irgendwo, irgendwann dabei.
Nun ist der „letzte Vorhang“ gefallen und alle gehen tatsächlich auseinander. Vielleicht findet der Eine oder der Andere zum Theaterspielen zurück. Es wäre ihnen zu wünschen, denn Potential gibt es genügend.
Um mit Shakespeare zu enden: „Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Menschen nur Schauspieler.“ (A. Maschke)
„Die Stadt gehört uns. In Schwedt gibt es für uns nichts mehr zu tun“, spricht ein Neonazi mit Bomberjacke und Glatze selbstbewusst in die Kamera der Dokumentation von 1994. Die Aufnahme, welche die Welle rechtsextremer Gewalt in der Oderstadt beleuchtet, stand am Anfang der Auseinandersetzung des Geschichts-Seminarkurses Klasse 12. Mit ihr eröffnete sich ein Blick auf eine eher unbekannte Zeit und viele Fragen, die an die eigenen Familien und Zeitzeugen gerichtet wurden.
An ihrem bisherigen Ende steht die gutbesuchte Eröffnung der Ausstellung „Baseballschlägerjahre in Schwedt“ am 03.07.2024 im Foyer des Rathauses, die noch bis zum 17.08.2024 dort zu sehen ist. In ihr sind recherchierte Informationen und spannenden Antworten, die der Kurs aufgespürt hat, zusammengetragen und unter Mithilfe des Stadtmuseums Schwedt verständlich verpackt. Hier werden die Situation nach der Wende, Auslöser rechtsradikaler Gewalt, Feindbilder der Neonazis, aber auch konkrete Gewalttaten genauer beleuchtet.
Begleitend zur Ausstellung ist mit der Unterstützung von Stefan Tenner ein Podcast entstanden, in dem vor allem die Zeitzeugen zu Wort kommen und interessante Ausschnitte der Interviews nachgehört werden können. Der Podcast ist über QR-Codes direkt in der Ausstellung oder https://www.youtube.com/@stadtmuseumschwedt abrufbar.
Doch ist dies leider kein „abgeschlossenes Kapitel unserer Geschichte“, wie einige Schülerinnen des Seminarkurses treffend in ihrer Rede zur Eröffnung darlegten: „Auch heute sind wir mit rechtsextremen Tendenzen konfrontiert, und es ist unsere Verantwortung, dagegen anzugehen. Indem wir mehr über die Ereignisse und Mechanismen der Vergangenheit erfahren, hoffen wir, Lehren zu ziehen, die uns helfen, in der Gegenwart und Zukunft eine offene, tolerante und gerechte Gesellschaft zu fördern.“
Annegret Melchert
Ausstellung im Schwedter RathausEröffnung durch die Bürgermeisterin Frau HoppeFrau Grodon, Leiterin des Stadtmuseums, erläutert das EntstehenSchülerinnen des Seminarkurses stellen die Thematik vorGesprächsrunde mit ZeitzeugenExponate … … der AusstellungReges InteresseSchüler des Seminarkurses führen…… gemeinsam durch die AusstellungEin Teil des Seminarkurses mit Kursleiterin Frau Melchert