Hat Karl Marx an der Börse spekuliert?
Diese Frage stellte Dr. Jürgen Herres den Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 12 unserer Schule. Herr Herres ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und beteiligt an dem Forschungsvorhaben „Marx-Engels-Gesamtausgabe“. Der Vortrag informierte über die politische und wirtschaftliche „Doppelrevolution“ im 19. Jahrhundert, vor deren Hintergrund das Hauptwerk von Karl Marx, „Das Kapital“, als Analyse der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse des 19. Jahrhunderts einzuordnen ist. Zudem gab es interessante Einblicke in das Privatleben von Karl Marx und in seine Wirkungsgeschichte. Wussten Sie, dass das Denkmal von Karl Marx und Friedrich Engels aus politischen Gründen so gestaltet werden musste, dass Engels nicht größer erschien als Karl Marx? Karl Marx war nämlich in Wirklichkeit kleiner gewachsen als Engels, galt aber als bedeutender. Was tun? So ließ man ihn sitzen und Engels musste neben ihm Aufstellung nehmen.
Die obige Frage konnte übrigens nicht eindeutig beantwortet werden. Zwar gibt es einen Brief, in dem Karl Marx angibt, 400 Pfund an der Börse gewonnen zu haben. Ob diese Aussage wahr ist, lässt sich nicht eindeutig belegen.