Talsand segelt

Vom 7.-12. Juli hieß es für einige Schülerinnen und Schüler unserer Schule „Leinen los und Segel setzen.“ Zusammen mit zwei Schülern, einer Schülerin und der Sozialarbeiterin des Gaußgymnasiums bildeten wir die Crew der „Greif von Ueckermünde“, welche für eine knappe Woche unser Zuhause sein sollte.

So richtig wusste vor der Fahrt wohl niemand, worauf wir uns da wirklich eingelassen hatten. Die Vorstellung einer mehr oder weniger coolen Segeltour überwog wohl bei den meisten. Dass es viel mehr als das wurde, ist eigentlich klar, zumindest im Rückblick.

Aber beginnen wir mal ganz von vorn:
Die Geschichte hinter der Segeltour ist schon fast eine eigene Story. Aus der Idee, einfach mal mit einigen Schülern ein paar Tage zelten zu fahren und vor den Ferien eine entspannte Zeit zu verbringen, wurde letztlich der verrückt klingende Plan, mit einem Segelschiff auf der Ostsee herum zu schippern. Dieser Plan brauchte dann auch fast zwei Jahre, bis er tatsächlich umgesetzt werden konnte. Und da die Idee in den Köpfen der Schulsozialarbeiter aus dem Gaußgymnasium und der Talsandschule keimte, war auch klar, dass die Crew in beiden Schulen angeheuert wird.

Eine Besonderheit unserer Fahrt bestand darin, dass die Stammbesatzung des Schiffs aus zwei erfahrenen Seeleuten besteht und wir praktisch den Rest der Mannschaft darstellten. Wir mussten also nicht nur die komplette Versorgung organisieren, sondern auch das Schiff steuern, Segel setzen, An- und Ablegemanöver fahren, das ganze Programm eben. Und da wir fast alle klassische Landratten, ohne jede Segelerfahrung, waren, hieß es zunächst einmal ganz viel zu lernen, zuzuhören, mitzudenken, dabei zu sein. Das war nicht immer einfach, denn die vielen Begriffe überforderten uns auch schon mal. Aber die beiden Skipper waren echt gut und schafften es, aus einem wilden Haufen eine Mannschaft zu machen. Okay, sie halfen uns dabei, gemacht haben wir es letztlich selbst.

Und das sei als ein Ergebnis schon mal verraten: Es war schlicht irre, mit welch steiler Lernkurve sich alle Beteiligten ins Zeug legten und wie groß der Teamgeist war, obwohl ein super bunter Haufen Leute auf engstem Raum zusammenkam, welcher sich vorher nur zum Teil oder gar nicht kannte.

Wir legten am Montag, den 8. Juli in Ueckermünde ab und wollten nach der Passage von Swinemünde in Richtung Rügen abbiegen. Da sich das Wetter, besonders der Wind, nicht an die Vorhersagen hielt, waren wir gezwungen, nach Osten abzudrehen und in den kleinen polnischen Hafen von Dziwnow einzulaufen. Dieser war sehr schön aber der Plan war anders.

So ging es am folgenden Tag gleich weiter, wo wir eigentlich die kleine Insel Greifswalder Oie besuchen wollten. Diese ist Naturschutzgebiet und man darf hier eigentlich nicht anlegen. Aber mit Anmeldung bei der dort stationierten Seenotrettungsstation wäre es möglich gewesen. Leider mussten die Leute zum Einsatz und wir bekamen keinen Kontakt. So hieß es wieder umplanen und nach Thiessow auf Rügen fahren. Hier liefen wir nach verlust- und entbehrungsreicher Fahrt (Seekrankheit…!) ein und waren sehr froh, wieder festen Boden zu spüren. Aber es war klar, dass wir nur bedingt Herr über unseren Fahrplan waren und Spontanität definitiv elementarer Bestandteil einer Segelreise ist.

Der größte Teil der Besatzung erkundete den örtlichen Strand und traf sich abends zum Halbfinalspiel der Fußball EM an der Hafenbar.

Mit deutlich weniger Wind steuerten wir das Schiff am nächsten Tag nach Wieck bei Greifswald. Ein schöner Fleck Erde mit einer wirklich sehenswerten uralten Klappbrücke, welche von zwei Männern per Hand stündlich geöffnet wird, um den Booten die Ein- und Ausfahrt aus dem Hafen zu ermöglichen.

In den Häfen wurden wir übrigens immer wieder von Menschen angesprochen, welche wissen wollten, was das für ein schönes Segelschiff ist, woher wir kommen, wohin wir reisen… So entstanden tolle Gespräche und wir waren für Andere immer wieder eine Attraktion. Das war ebenfalls nicht geplant aber durchaus angenehm.

Die Zeit vergeht bei solchen Erlebnissen immer wie im Flug. Auch die Fahrt von Wieck nach Peenemünde, unserem nächsten Zwischenziel, glich einem Flug. Von einer kräftigen Gewitterzelle angetrieben, kam die alte Lady unter Segel richtig ins Laufen und wir machten mit deutlich über 10 Knoten erstaunlich viel Fahrt. Dabei schüttete es aber auch wie verrückt und bis auf die beiden Skipper waren alle unter Deck. Im Zielhafen schien aber schon wieder die Sonne und wir hatten Zeit, Geschichtsunterricht mal anders zu erleben. Wir guckten uns das Technikmuseum an, welches sich mit der Historie der deutschen Raketentechnik im 2. Weltkrieg beschäftigt. Das war übrigens auch nicht geplant. Aber die Öffnungszeiten der Klappbrücke in Wolgast eröffneten uns ein Zeitfenster, welches wir gut nutzen konnten. Am Abend ankerten wir dann im Peenestrom, was echt ein Erlebnis war. Hier waren dann Baden, Schwimmen und Paddeln die wesentlichen Beschäftigungsformen für den Rest des Tages. Und da das Wetter super schön war, gestaltete sich das Bordleben äußerst entspannt. Eine sehr schöne Form, Teile des Lebens zu verbringen…

Unser letzter Tag an Bord wurde durch zwei wesentliche Dinge geprägt, nämlich die Rückreise nach Ueckermünde und vor allem dem Klarschiffmachen. Es war nicht die aufregendste Sache unserer Reise aber abgemachter Bestandteil. Wir räumten auf, putzten, packten unsere Sachen, füllten Wasser und Diesel auf, entsorgten unsere Abwässer und verabschiedeten uns dann natürlich von den beiden Skippern.

Ueckermünde hat eine tolle Besonderheit: Der Bahnhof ist direkt am Stadthafen. Und da wir mit dem Zug angereist waren, wurden wir nicht nur mit dem Segelschiff vom Zug abgeholt. Unsere Skipper brachten uns auch wieder dorthin zurück. Ein echt cooler Service, den man nun wirklich nicht so oft bekommt.

Als wir in den Zug stiegen, waren wir alle vollgepackt mit Erlebnissen, Eindrücken und Erfahrungen, mit neuem Wissen, neuen Bekanntschaften, einer erweiterten inneren Landkarte, der Erkenntnis, wie cool und erfolgreich echte Teamwork sein kann, wie schnell wir lernen, wie schön und bunt aber auch herausfordernd das Leben sein kann. Und das gilt für die Schülerrinnen und Schüler genauso, wie für uns als Begleitpersonen. Es ist in so einem kleinen Reisebericht nicht zu beschreiben, was in den 6 Tagen alles mit uns passiert ist und wie sich für jeden von uns die Welt mehr oder weniger verändert hat. Dafür können wir natürlich uns selbst danken, denn wir alle haben auf dem Schiff dazu beigetragen, uns eingelassen und mitgemacht.

Aber natürlich möchten wir nicht vergessen, dass die Finanzierung der Reise durch mehrere Partner ermöglicht wurde. Ein nicht unerheblicher Betrag wurde durch die Volksbank Uckermark gefördert. Aber auch die Stadt Schwedt und der Landkreis Uckermark beteiligten sich unbürokratisch an der Finanzierung. Danke dafür. Denn das ermöglichte uns, die Teilnahme an der Reise nicht von den finanziellen Ressourcen der Familien abhängig zu machen.

Wird es eine Wiederholung des Projekts geben? Wünschenswert ist es in jedem Falle. Aber nun sind erst einmal Sommerferien. Und dann gucken wir mal…

Mirko Krämer

Erfolgreicher Abschluss der Übungsleiterausbildung in Lindow

Die abgebildeten Jugendlichen haben nach 120 Stunden fleißiger Arbeit eine Lizenz als Übungsleiter erhalten. Höhepunkt war ein Aufenthalt in der Sportschule Lindow. Dort konnten wir unter idealen Bedingungen in Theorie und Praxis arbeiten und uns nebenbei richtig wohl fühlen. Wir werden dieses coole Projekt hoffentlich noch viele Jahre weiterführen können und freuen uns schon auf das nächste Jahr.

Unser Dank gilt der Stiftung SPI, der Agentur für Arbeit, dem europäischen Sozialfonds, dem Landessportbund, allen beteiligten Vereinen und der Regionalstelle des DRK.

Wir wünschen allen gute Erholung in den Ferien und alles Gute.

Katja Ebing und Ralf Lesener

Schnuppertage in Betrieben für Jahrgang 9

Der Jahrgang 9 nutzte die letzten Unterrichtstage, um Berufsinformationsveranstaltungen durchzuführen. Dazu konnten wir viele unterschiedliche Betriebe und Institutionen gewinnen, wie die Berufsfeuerwehr Schwedt, die Stadtverwaltung Schwedt, die PCK Raffinerie GmbH, den Papierhersteller LEIPA Georg Leinfelder GmbH (Werk Schwedt), die Wohnbauten, die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH, die AWO Schwedt, die P&R Gerätetechnik, das Wasserversorgungsunternehmen ZOWA, den Fensteranbieter Hilzinger GmbH in Angermünde, den Bio-Landwirtschaftsbetrieb Gut Kerkow, das Hotel Weiß und das Hotel BrauWerk.

Die Schüler/innen hatten an zwei Tagen die Gelegenheit, in die verschiedenen Betriebsstrukturen hineinzuschnuppern, sich über Ausbildungsmöglichkeiten zu erkundigen und sich mit den unterschiedlichen Arbeitsabläufen vertraut zu machen. Dabei konnten sie auch ihre praktischen Fähigkeiten testen und hinter die Kulissen in den einzelnen Betrieben schauen.

Wir danken allen Betrieben und Institutionen für ihre mühevolle Vorbereitung, die interessanten Vorträge, die verschiedenen Werksführungen und die praktischen Hinweise in Bezug auf den kommenden Berufsalltag.

A. Lesener

„Gut gebrüllt, Löwe“ – Schultheatertage 2024 an den ubs – Wir waren dabei

Man kann über den diesjährigen Jahrgang 13 bestimmt viel erzählen – fleißig oder auch nicht, engagiert oder auch nicht, …… Vieles stimmt und manches erscheint aus der Erinnerung jetzt schon verklärt.

Aber dass Schüler, die nach dem Abiball schon gar keine mehr sind, sich in ihrer ehemaligen Schule freiwillig treffen, um ein Stück zu proben, dieses Stück aus verschiedenen Gründen neu- bzw. umzubesetzen, um es anschließend bei den diesjährigen Schultheatertagen an den ubs aufzuführen, das passiert tatsächlich mehr als selten.

Der ehemalige DS Kurs 13 hat aber genau dieses getan. Geprobt, neubesetzt, umbesetzt, neue Requisiten besorgt, Transportmöglichkeiten für eben diese geschaffen und, und, und.

Am 10.07.24 trat der Kurs mit teilweise neuer Rollen – und Technikbesetzung mit dem Theaterstück „Ein Sommernachtstraum“ vor ca. 400 Zuschauern im kleinen Saal der ubs auf. Die ehemaligen Schüler schafften es tatsächlich, die große Bühne zu bespielen, die Zuschauer mit ihrem Spiel und ihren Stimmen zu erreichen und für eine kurzweilige, aber rasante Unterhaltung zu sorgen. Das Spiel, das Bühnenbild, der Licht- und Toneinsatz – nichts verriet, dass nur wenige Proben im Vorfeld stattfanden oder man als Spieler nur am Aufführungstag dabei war. Die Lacher aus dem Zuschauerraum an den „richtigen“ Stellen, der große Applaus am Ende des Stückes, das Lob am Kri-Tisch waren der Lohn dafür, dass drei Jahre DS keine verschwendete Zeit waren und Engagement in der Freizeit sich mehr als lohnen kann.

Zudem nahmen viele der ehemaligen Schüler fast alles mit, was die Theatertage an Programm zu bieten hatten – den Besuch anderer Vorstellungen, die Teilnahme am Volleyballturnier, die Teilnahme an workshops, sie präsentierten musikalische Soloauftritte oder auch das Treffen bei Chillen & Grillen / Suppe. Gefühlt war immer irgendwer, irgendwo, irgendwann dabei.

Nun ist der „letzte Vorhang“ gefallen und alle gehen tatsächlich auseinander. Vielleicht findet der Eine oder der Andere zum Theaterspielen zurück. Es wäre ihnen zu wünschen, denn Potential gibt es genügend.

Baseballschlägerjahre in Schwedt

„Die Stadt gehört uns. In Schwedt gibt es für uns nichts mehr zu tun“, spricht ein Neonazi mit Bomberjacke und Glatze selbstbewusst in die Kamera der Dokumentation von 1994. Die Aufnahme, welche die Welle rechtsextremer Gewalt in der Oderstadt beleuchtet, stand am Anfang der Auseinandersetzung des Geschichts-Seminarkurses Klasse 12. Mit ihr eröffnete sich ein Blick auf eine eher unbekannte Zeit und viele Fragen, die an die eigenen Familien und Zeitzeugen gerichtet wurden.

An ihrem bisherigen Ende steht die gutbesuchte Eröffnung der Ausstellung „Baseballschlägerjahre in Schwedt“ am 03.07.2024 im Foyer des Rathauses, die noch bis zum 17.08.2024 dort zu sehen ist. In ihr sind recherchierte Informationen und spannenden Antworten, die der Kurs aufgespürt hat, zusammengetragen und unter Mithilfe des Stadtmuseums Schwedt verständlich verpackt. Hier werden die Situation nach der Wende, Auslöser rechtsradikaler Gewalt, Feindbilder der Neonazis, aber auch konkrete Gewalttaten genauer beleuchtet.

Begleitend zur Ausstellung ist mit der Unterstützung von Stefan Tenner ein Podcast entstanden, in dem vor allem die Zeitzeugen zu Wort kommen und interessante Ausschnitte der Interviews nachgehört werden können. Der Podcast ist über QR-Codes direkt in der Ausstellung oder https://www.youtube.com/@stadtmuseumschwedt abrufbar.

Doch ist dies leider kein „abgeschlossenes Kapitel unserer Geschichte“, wie einige Schülerinnen des Seminarkurses treffend in ihrer Rede zur Eröffnung darlegten: „Auch heute sind wir mit rechtsextremen Tendenzen konfrontiert, und es ist unsere Verantwortung, dagegen anzugehen. Indem wir mehr über die Ereignisse und Mechanismen der Vergangenheit erfahren, hoffen wir, Lehren zu ziehen, die uns helfen, in der Gegenwart und Zukunft eine offene, tolerante und gerechte Gesellschaft zu fördern.“

Annegret Melchert

SOR – SMC Landestreffen – Courage-Schulen – im Netzwerk verbunden, aktiv und wirksam

Am 4.Juli.2024 trafen sich die Schulen des Netzwerkes Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage im brandenburgischen Landtag in Potsdam. Jede Schule konnte mit drei SchülerInnen, einer Lehrkraft und einer Schulsozialarbeiterin teilnehmen. Wir konnten erleben, was andere Schulen für Projekte machen, konnten uns in Workshops weiterbilden, austauschen und uns inspierieren lassen. Was wir mitgenommen haben, ist das beglückende Gefühl mit unseren Visionen nicht alleine zu sein. Aus dieser Stärke entstand die Idee, eine AG an unserer Schule zu gründen. Die Rückfahrt nutzen wir für eine erste Sitzung: 1. Schüler und Schülerinnen sollen den neuen Siebtklässlern dieses Netzwerk vorstellen. 2. Ein Brief solle an unseren politischen Paten gesendet werden, um Unterstützung für ein neues Schild an unserer Schule zu erbitten. 3. Beim Tag der offenen Tür solle das Projekt mit einem Stand im Eingangsbereich der Schule vertreten sein. 4. Der Talsandkodex solle in dieser Hinsicht neu überarbeitet werden. 5. Das Projekt solle in der Schule sichtbarer werden. 6. Das Logo gehört auf die Homepage der Schule. 7. Beim Antirassismustag soll einen Kochworkshop an unserer Schule angeboten werden. 8. Eine Präsentation der Ausstellung „Baseballschlägerjahre in Schwedt/Oder“ des Seminarkurses 12 soll anläßlich den Antirassismustages stattfinden.

Die Gründung unserer AG „Schule mit Courage“ – sie steht allen Schülerinnen und Schülern der Talsandschule zur Mitwirkung offen – erfolgte am gleichen Tag wie die Eröffnung der Synagoge in Potsdam, nämlich am 4. Juli 2024. Wir sind dankbar aktives Miglied in diesem Netzwerk von „Schulen mit Courage“ von mittlererweile 4400 Schulen in Deutschland, davon 104 in Brandenburg, zu sein.

Unser Versprechen vom 25.September.2019 lautet:

01. Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierung, insbesondere Rassismus, zu überwinden.

02. Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.

03. Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.

„Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie immer wieder zu erleben.“ George de Santayana

„Wir wurden bald auf Lastwagen geladen und abtransportiert. Niemand wusste, wohin. Nach langer Fahrt über die nördlichen Vororte Berlins landeten wir im Konzentrationslager Sachsenhausen. Als wir in der Dunkelheit vom Wagen springen mussten, wurden wir von SS-Leuten mit Ohrfeigen, Fußtritten und Kolbenstößen empfangen.

Der Lagerkommandant sagte ungefähr folgendes: „Ihr seid hier als Sühne für die feige Mordtat eures polnischen Rassegenossen Grünspan. Ihr müsst als Geiseln hierbleiben, damit das Welt-Judentum nicht weitere Morde unternimmt. Ihr seid hier nicht in einem Sanatorium, sondern in einem Krematorium. Jedem Befehl der SS ist Folge zu leisten.

Die SS hat das Recht, auf euch zu schießen, wann sie will. Unsere Jungs treffen verdammt gut. Weglaufen hat also keinen Zweck. Der Stacheldraht um das Lager ist mit Starkstrom geladen. Wer ihn berührt, ist sofort tot. Bei jedem Fluchtversuch wird geschossen. Eure Verpflegung müsst ihr abarbeiten. Wir werden dafür sorgen, dass eure dicken Bäuche verschwinden.“ (Augenzeugenbericht aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen)

Im Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Konzentrationslagers (1936-45) und späteren sowjetischen Speziallagers Nr. 7 (1945-50) besuchten die Klassen 10.4 und 10.7 unserer Schule die nationale Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen bei Oranienburg.

Frau A. Melchert, Lehrerin für Deutsch und Geschichte an unserer Schule, gestaltete äußerst sachkundig, informativ und emotional eine Führung zur Geschichte des Lagers und zum Häftlingsalltag, der aus täglichem Leiden und Sterben der Insassen bestand. Vielen Dank dafür!

Milayn Betzel und Elias Lüdtke verlasen Zeitzeugenberichte von Häftlingen jener Zeit und übernahmen die Gedenkworte, wofür ihnen ein besonderer Dank gebührt. Nach einer anschließenden Schweigeminute gedachten die Schüler symbolisch mit einer Kranzniederlegung den Opfern von Diktatur und Tyrannei.

R. Johs

Fotos: privat

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