„Besprechung mit anschließendem Frühstück“
So lautete u. a. die Einladung Reinhard Heydrichs, die der Chef der Sicherheitspolizei und des SD sowie des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) an 14 weitere Spitzenbeamte der Ministerialbürokratie verschiedener Reichsministerien und der SS auf Anweisung Hermann Görings verschickte. Diese Zusammenkunft am 20. Januar 1942 diente der organisatorischen Durchführung der längst gefallenen Entscheidung für die sog. „Endlösung der Judenfrage in Europa“. Die 1992 zum 50. Jahrestag dieser „Wannsee-Konferenz“ als Gedenk- und Bildungsstätte eröffnete Villa war letztes Exkursionsziel der JST 13, was vom Fachbereich Geschichte organisiert wurde. In einer gut 90minütigen Führung mit anschließender Diskussionsmöglichkeit wurde deutlich, wozu Menschen in ideologischer Verblendung fähig sein können. Nicht nur die Wannsee-Konferenz selbst, sondern auch die Geschichte der nationalsozialistischen Judenverfolgung an sich werden in der für jedermann kostenlos zugänglichen Gedenkstätte eindrucksvoll aufbereitet und emotional nahe gebracht. Angesichts der Ernsthaftigkeit der Thematik konnte der sich anschließende Kurzausflug nach Potsdam-Sanssouci nur noch Nebensache sein.
R. Johs